17 SDG Ziele

Relevanz und Potenzial der Sustainable Development Goals in KMU

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung

Die sogenannten Sustainable Development Goals (kurz SDGs, oder auch 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung), der Vereinten Nationen sind vielen bereits flüchtig bekannt. Sie haben eine enorme Relevanz, wenn es um globale Partnerschaften und Zusammenarbeit im Kampf gegen den Klimawandel und die Verringerung von Armut und Ungleichheiten auf dieser Welt geht. Die 17 Ziele sowie die jeweiligen Vorgaben, die bis zum Jahr 2030 erreicht werden sollen, wurden von der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Jahr 2015 veröffentlicht und bilden Teil wichtiger Abkommen wie z.B. dem Übereinkommen von Paris (2015).

Bei den SDGs handelt es sich um eine Agenda, die eine lebenswerte Zukunft für die Menschen auf dem Planeten sicherstellen sowie für langfristigen Wohlstand sorgen soll.

Jedes der 17 Ziele bildet ein anderes Thema ab und hat unterschiedliche Unterkategorien und Vorgaben. Diese hängen wiederrum mit unterschiedlichen Maßnahmen zusammen.

Warum sind SDGs relevant für Unternehmen, speziell KMU?

Aber an wen richten sich diese Ziele und was genau bedeuten sie für einzelne Unternehmen und deren Strategien? Denn ein globales Ziel wie „Keine Armut“ scheint für viele Unternehmen vermutlich weder greifbar noch beeinflussbar. Die Implementierung und Umsetzung der Ziele liegt dabei jedoch nicht allein in der Verantwortung von Staatsoberhäuptern oder Politiker:innen. Unternehmen, häufig vor allem kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) spielen eine zentrale Rolle bei der Umsetzung und Erreichung der SDGs, da sie durch ihre Aktivitäten viel Einfluss auf Menschen, Gesellschaft, Umwelt und natürlich Wirtschaft haben. Startups und KMU sind in vielen Ländern die Hauptquelle für Schaffung neuer Arbeitsplätze und sind maßgebliche Treiber für Innovation und Nachhaltigkeit in der Wirtschaft.

Grundsätzlich bilden die SDGs eine Art generelle Vision für Unternehmen, wie sie zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen können. Sie können aber auch als eine Art Leitfaden für konkrete Maßnahmen, beispielsweise gegen den Klimawandel verstanden und genutzt werden.

Viele Unternehmen tragen bereits zu bestimmten SDGs bei, ohne dies konkret zu erwähnen. So unterstützt beispielsweise ein Unternehmen, welches faire und geschlechterunabhängige Löhne zahlt, bereits zwei SDGs:

  • Ziel 5: Geschlechtergleichheit
  • Ziel 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Wie kann man SDGs integrieren?

Wie kann man die SDGs aktiv in die Unternehmensstrategie integrieren?

  1. Zunächst sollte ermittelt werden, welche Ziele für das Unternehmen und seine Tätigkeiten relevant sind. Hierbei kann die Wesentlichkeitsanalyse ein hilfreiches Instrument sein.
  2. Als nächstes werden die Ziele nach deren Prioritäten geordnet. Dies kann auf verschiedene Weisen durchgeführt werden. Zum Beispiel wird überprüft, wo das höchste Schadensrisiko besteht oder der größte Schaden entstehen könnte.
    Für ein Textil- oder Modeunternehmen beispielsweise, welches seine Kleidung in einem einkommensschwachen Land anfertigt, wäre es gegebenenfalls angebracht, ein besonderes Augenmerk auf Ziel 1 „Keine Armut“ und auf die lokalen Arbeitsbedingungen (Ziel 8: „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“) zu legen.
  3. Anhand der definierten Prioritäten und Dringlichkeiten können dann bestimmte Maßnahmen festgelegt werden, welche direkt mit den einzelnen Zielen verknüpft sind und klare Aktionen bilden. Im Laufe der Zeit sollten die einzelnen Maßnahmen und Ziele überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Denn Zeiten und auch Anforderungen ändern sich. Hierbei sollten geeignete Instrumente genutzt werden, um die Fortschritte und den Impact des Unternehmens zu verwalten.

Vorteile für KMU, die Sustainable Development Goals zu integrieren

Was spricht nun dafür, die SDGs in die Unternehmensstrategie zu integrieren?

Dies scheint zunächst offensichtlich: ein Unternehmen hat eine soziale und ökologische Verantwortung gegenüber der Umwelt und Gesellschaft, daher stellen sich moralisch und ethische Gründe als selbstverständlich dar und als eine Art Pflicht, der Umwelt und den Menschen wenig oder einen möglichst kleinen Schaden zuzuführen. Gleichzeitig zieht ein Unternehmen und seine Mitarbeiter:innen einen Nutzen daraus, wenn der Wohlstand gefördert, die Selbstbestimmung der Menschen gestärkt, zur Armutsbekämpfung beigetragen wird und die Menschenrechte respektiert und geschützt werden. Leider reichen diese offensichtlichen Gründe als Ansporn oft nicht aus.

Wenn das Unternehmen auf allen Ebenen die SDGs integriert, kann es neben den positiven Effekten für Umwelt und Gesellschaft zu Umsatzsteigerungen und weniger Operationskosten kommen. Warum? Wenn beispielsweise die Rohstoffe und Materialien effizienter genutzt werden, kann dies die Materialkosten senken und gleichzeitig zur Klimaschutz-Strategie beitragen. Hinzu kommt häufig eine Umsatzsteigerung, da viele Kunden und Kundinnen eine klimafreundlichere Produktvariante bevorzugen und auch der Marke mehr Vertrauen und Treue schenken können. So schafft man sich gegenüber Wettbewerbern einen Vorteil und es können gegebenenfalls neue Marktmöglichkeiten geschaffen werden.

Zusätzlich kann es helfen, Risiken zu minimieren. Für Unternehmen, die Nachhaltigkeit in ihre Strategie integrieren wollen und mit den SDGs arbeiten ist es notwendig, sich einen genauen Überblick über die gesamte Wertschöpfungskette zu schaffen. Dies kann mehr Transparenz schaffen und relevante Compliance Themen aufdecken, bevor sie zu Problemen werden. Die Cost of Inaction, also die potenziellen Kosten, die bei Untätigkeit anfallen, können daher durch ein aktives Integrieren der SDGs vermieden oder minimiert werden.

Hinzu kommt, dass immer mehr junge Berufseinsteiger:innen legen Wert auf nachhaltige Geschäftsmodelle und mitarbeiter:innenfreundliche Arbeitsatmosphäre legen. Eine nachhaltige Unternehmensstrategie, die auf den SDGs basiert, kann den Mitarbeiter:innen das Gefühl geben, für mehr als nur Profit zu arbeiten und verleiht der Arbeit einen zusätzlichen Sinn, sodass sie sich oftmals besser mit dem Unternehmen identifizieren können.

Die SDGs können außerdem einen wichtigen Teil eines Nachhaltigkeitsberichts bilden, da sie für Interessengruppen einen Überblick schaffen, in welchen Hauptbereichen ein Unternehmen tätig ist und was zum Beispiel im Hinblick auf Klimaschutz, Menschen- und Arbeitsrecht oder Governance bereits getan wird.

KMU, die gerne von den Vorteilen der Integration der SDGs anhand einer nachhaltigen Geschäftsstrategie profitieren möchten, sollten sich professionelle Hilfe suchen. Wir bei Sustainable Disruption unterstützen Sie gerne bei dem gesamten Prozess von der Wesentlichkeitsanalyse bis zur Erstellung einer Nachhaltigkeitsstrategie und dem Verfassen von Sustainability Reports.
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